Typefaces

Motter Air
2010, Siegmund Motter

Von Anfang an bestand die Idee einer Auszeichnungsschrift. Ziel: die Buchstaben sollten Dynamik und Vorwärtsbewegung verbildlichen. Der Betrachter sollte sofort assoziieren: Wind, Sturm, Segeln, Fliegen, rasches Dahingleiten, Geschwindigkeit.
Die Schrift sollte sich zudem für unverwechselbare Markenzeichen eignen.

Eine Entwurfs-„Odyssee“ begann. Es entstanden mehrere, ziemlich konträre Rohentwürfe. Als „Kehrseite der Medaille˝ erwies sich bei allen Ansätzen das unruhige Schriftbild der gesetzten Textzeilen. Die Buchstaben erwiesen sich als zu breit (speziell M, W) und zu stark geneigt, die Unterlängen als zu lang und sperrig, speziell die gegenläufigen. Das Schriftbild insgesamt wirkte inhomogen, „schräg“ im doppelten Wortsinn.

Die Neigung der Buchstaben wurde nun gegenüber den Entwurfsvorstufen stark reduziert. Die Unterlängen wurden drastisch verkürzt, die Formen möglichst vereinheitlicht. Dadurch sollten Problemzonen beim Setzen reduziert werden, ohne das Charakteristische der Schrift zu verlieren. Die dreigeschossigen Buchstaben B, E, S und s wurden nach unten über die Grundlinie hinausgezogen, um ein optisches „Zuschwärzen“ der Buchstabeninnenräume in kleinen Graden
zu verhindern.

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